Die zweite ungemütliche Nacht in Orlando – eigentlich möchten wir schon jetzt zurück nach Cape Coral…Augen zu und durch!
Nach den bescheidenen Frühstückserfahrungen vom Vortag beschließen wir unsere erste Mahlzeit bei Mäkkes einzunehmen. Das ist direkt am Hotel und außerdem kein normaler Mc Doof, sondern „…the World's Largest Entertainment McDonalds & PlayPlace!“. Ein Mega-Spielcasino, aber auch eine sehr leckere „Bistro Gourmet“ – Theke! Frisch zubereitete Sandwichs oder Burritos! Das war mal ein leckeres Frühstück!
Von da aus noch mal ins Hotel und den Ausflugskram packen. Auf zu den Universal Studios, bringen wir es möglichst schnell hinter uns (diese Aktion beweist mal wieder, wie sehr der Mensch an seinen Plänen hängt!).
Der Stau war Gott sei Dank auf der Gegenfahrbahn und die Navi lotste uns für’s erste zum Eingang der Filmstudios (natürlich kommt man da als Normalo nicht rein) – wir waren aber nicht die einzigen Verpeilten, wie man an den anderen Fahrzeugen im „U-Turn-Stress“ sehen konnte.
Haupteinfahrt gefunden, erstmal wieder tief in die Tasche greifen und 15 Dollar für’s Parkhaus (war auch schon günstiger!). Jürgen war schon darüber ziemlich angenervt…
In Kolonne schön geparkt und „Spiderman-Parkbereich“ gemerkt. Den langen Marsch auf Fließbändern (im Schatten, das geht ja noch) und durch den großen Eingangsbereich – leider sonnig heiß. Lange Schlangen an den Kassen: das konnte ja heiter werden.
Diesmal erwogen wir den Erwerb eines Express-Passes, aber der sollte mit 59,- Dollar pro Nase zu Buche schlagen, das ist ja wohl echt Abzocke! „Are you mad?“ fragte Jürgen die Kassiererin, aber sie blieb cool und verneinte (die hat die Preise ja auch nicht gemacht!). Wir also ohne den Schnellzugang in den Park. Menschenmassen ohne Ende – es war zum Verzweifeln!
Rein in Terminator 3D, schön kühl, lustiger Film (zwar noch derselbe wie 2007, aber ganz gut gemacht).
Kurz einer Band bei alter Swing-Musik gelauscht und dann Richtung „Men in Black“. Dort mit dem Locker für die Tasche gekämpft und in die Schlange gestellt, allerdings gibt es hier im Park auch extra Eingänge für „Single-Riders“, da ist man schnell dran, allerdings u.U. nicht zusammen in einer Gondel. Aber wir sind den ganzen Tag zusammen, da werden wir wohl mal 3 Minuten „Karussellfahrt“ ohne einander ertragen. Ich hatte vergessen, dass das ein überdimensioniertes Ballerspiel ist, indem man in der Gondel wild hin und her geschubst und gedreht wird und mit einer Laserpistole Aliens abschießen darf. Ein Punktezähler zeigt die Treffer an und ich lag dann am Ende bei knapp 50.000, der junge Mann rechts neben mir hatte 180.000 und selbst die Tuse links hatte über 100.000 – das ist nun mal nicht mein Spiel! Jürgen hat nicht mitgespielt (er hat sich einfach geweigert zu schießen) und sich einfach nur durchschütteln lassen…
Beim „Weißen Hai (Jaws)“ standen megalange Schlangen (auch noch z.T. in der Sonne), da haben wir drauf verzichtet (kennen wir auch schon, geht so!). „Disaster“ hätten wir gern gemacht, hatte aber gerade technische Probleme und lief nicht.
ET war nicht so überfüllt und so „radelten“ wir durch eine unglaublich kitschige „Alienkulisse“ (ET’s Planet), an Plastikblumen vorbei, die sich nur ein völlig zugekiffter Steven Spielberg so hat ausdenken können.
„Revenge of the Mummy“ – eine Achterbahn im Dunkeln – auch gerade defekt. Eine Soulsängerin gab mit viel Gekreische eine Straßeneinlage, darauf folgten die Blues Brothers und heizten den Leuten ein.
Bei „Revenge“ tat sich wieder was, ich also meinem Männe die lila Handtasche auf’s Auge gedrückt und rein! Als Singelrider geht’s echt schnell, eine wilde Fahrt durch gruselige Katakomben und dann wieder „ausgespukt“!
Jürgen wartete im Shop (gehört ja zu jedem Thema – der Shop mit Merchandising am Ende jeder Attraktion) und dort haben wir dann ein bisschen Geld ausgegeben für ein Shirt und ein Plüschkamel (ich sammele Kamele!).
Weiter ging es im Strom der Massen Richtung „Hollywood Rip Ride Rocket“ – eine sehr geile Achterbahn mit 100 Stundenkilometer aus einer Höhe von 17 Stockwerken. Das ist was für Nana! Vorher noch eine eiskalte Lemonen-Limonade und dann den Gatten wieder mit Handtäschchen auf eine Bank verfrachtet.
Auch hier als Single-Rider ratz-fatz dran. Erst geht es senkrecht hoch (aber wirklich 180°) und dann in wildem Tempo durch Loopings und Kurven auf Teufel komm raus. Danach hatte ich aber erstmal genug rollercoasting und außerdem Hunger.
Auf der Suche nach einem Gastronomiebetrieb kamen wir bei Twister vorbei – kennen wir zwar auch schon, aber kann man sich noch mal antun. War auch wenig los dort. Es geht um den Film und man wird entsprechend zum Thema mit Videosequenzen der Horrorszenarien „angeheizt“. Dann geht es in so eine Art Theather – nachts am Motel. Die Leinwand hinter der Bühne und auch die Bühne selbst wird mit tollen Special-Effekts der Schauplatz eines Twisters. Es stürmt echt heftig (und kühl – sehr erfrischend) und zum Schluss bricht auch die halbe Zuschauertribüne zusammen! Sehr unterhaltsam.
Nun wieder das Thema Nahrungsaufnahme.
Ein richtig schön nostalgisches Burger-Restaurant bot Abhilfe. Jürgen mit Täschchen schon mal ein Plätzchen suchen lassen (auch hier war es proppevoll) und dann 2 Burger mit Fritten und Coke bestellt. Man kann sich ja an den Theken so viel Mayo und Ketchup holen wir man möchte, muss man auch, denn diese Burger waren sozusagen im Baukastenformat. In einer Schale die einzelnen Komponenten lieblos aufeinander gestapelt, das Oberste ganz unten. Dann baut man sich den Burger und gibt entsprechende Mengen Mayo/Ketchup dazu, wenn man denn die Tütchen aufgerissen bekommt. Irgendwie ist das jedes Mal ein Abenteuer mit spannendem Ausgang: kriegt man das Tütchen auf, wenn ja – wo. Und wohin hat man sich am Ende den Inhalt geschmiert und gespritzt (im günstigsten Fall auf den Burger oder die Fritten) – besonders heikel wird’s beim Spritzabschuss der Sitznachbarn.
Wir waren echt geschafft nach dem Essen und plötzlich kristallisierte sich nur noch der eine Wunsch ganz übermächtig: Raus hier!
Der Weg zum Ausgang zog sich, das Auto haben wir auf Anhieb gefunden und dank Navi 5 Minuten später das Hotel!
Im Zimmer war alles aufgeräumt, aber das änderte nichts an den bescheidenen Zuständen. Die laute Klimaanlage, das Rinnsal des Wasserhahns am Waschbecken (aber mehr hätte der verstopfte Abfluss vom Becken auch nicht verkraftet!), der dünne Kaffee…
Blöderweise hatte ich mein Badezeug im Haus vergessen, aber ich wollte und musste jetzt mal unbedingt den Pool antesten. Der sah von oben so erfrischend aus. In der Lobby gibt es einen „Giftshop“, die haben auch ein paar Klamotten. Bikinis für Kinder, Badehosen für Männer und ca. 10 Badeanzüge in diversen Mustern und Größen für das vergessliche Weib. Größe 10 passte ganz gut und knapp 30 Dollar waren vertretbar. Mit meiner Beute rauf ins Zimmer, umgezogen und ohne Mann (der lag völlig erledigt im Bett) zum Pool. Aber ich hätte es wissen müssen: von oben so schön blau (und das signalisiert doch kühl und frisch) war es eine lauwarme eher unappetitliche Brühe (kein Wunder bei der Kiddy-Frequenz). Na ja, einmal quer durch und dann wieder raus. Einen halbschattigen Platz auf einer Liege ergattert und ein bisschen abhängen – und Leute gucken. Ein Eichhörnchen kam vorbei (echt jetzt, das rannte unter den Liegen herum und suchte fressbares), dann ein weiterer Gag: ein Entenpaar steuerte den Pool an und schwamm darin.
Als die Tiere alle wieder weg waren bin ich auch wieder nach oben und habe mich ins Bett verpieselt. Wenn wir doch endlich wieder nach Cape Coral könnten…
Und dann haben wir es beide auch ausformuliert – am nächsten Tag kein Park mehr, vielleicht nach Titusville und zum Playalinda Beach ein bisschen Raumfahrt-„Seeing“ und dann schon am Abend zurück. Wozu noch länger hierbleiben?
Mit diesem Gedanken bin ich für ein Stündchen eingenickt und dann erneut mit Hunger wach geworden. Jürgen hat sich auch überzeugen lassen und so haben wir wieder das Chinarestaurant frequentiert – ich habe echt zugeschlagen!
Die letzte Nacht in Orlando – morgen geht’s heim!